AW: das ist das aller letzte was sagt ihr dazu ???
dann fällt mir auch der Spruch von getroffenen Hunden ein
Was auch ja auch ein Stück weit ein ziemlich dösiger Spruch ist!
Einerseits ja, was RTL sendet oder was die Blind druckt, ist Müll. Deswegen muß ich es trotzdem nicht gutheißen, wenn ich wegen meiner Interessen pauschal beleidigt und diffamiert werde. EGAL, von wem! Man bedenke doch nur einmal, wie viele Menschen RTL erreicht. Und ich liege wohl nicht völlig falsch, wenn die Zielgruppen von RTL nicht unbedingt Akademiker sind. Das heißt: Es werden Falschaussagen (oder wie hier: Pauschalierte Behauptungen hinsichtlich einer unhomogenen Gruppe) gesendet, die von der Zielgruppe unreflektiert als wahr übernommen werden. Am Ende bedeutet das doch nichts anderes, als daß ich mich in einem irgendwie gearteten Gespräch mit wem-auch-immer über meine Hobbies und Interessen rechtfertigen muß. Und ich bemerke das immer häufiger in Unterhaltungen! Warum? Weil die Öffentlichkeit immer mit der Information gespeist wird: Gamer = Sonderling = Potentieller Amokläufer = Massenmörder. Hat Dich noch nie einer auf die Antwort "Computerspiele" mit skeptischem Blick gefragt, ob Du dann auch zu diesen komischen Leuten gehörst, die im Internet rumlaufen und Spaß daran haben andere Spieler erschießen?
Und gerade deswegen ist es richtig, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Gerade deswegen sollte es einen kratzen, was die senden!
Ich meine, klar - man kann sich auf den Standpunkt stellen, daß es egal ist, wenn beispielsweise "die Amerikaner" (ja, diese Pauschalierung ist bewußt gewählt) uns Deutsche als lederhosen- und dirndltragende, ewig biertrinkende, kriegsgeile Nazis ansehen.
ICH finde das jedenfalls nicht gerade angenehm. Ich werde genauso wenig gerne als besoffener, lederhosentragender Nazi bezeichnet, wie als schwer psychisch Gestörter und möglicherweise potentieller Amokläufer. Und ärgere ich mich über die Nazi-Beschimpfung, kommt dann auch der "getroffene Hund"-Spruch? Ich will doch schwer meinen, daß nicht.
„Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat.” (Bertolt Brecht)