Hilfe - Anrede bei Email wegen Frage zu Stellenaussschreibung in der Schweiz

Altaya

BdW-Veteran
Hallo Ihr!

Habe eine Stellenanzeige gefunden, die meinen Traumjob beschreibt. Es wäre eine Archivstelle und viel mit PC-Arbeit, Datenbanken, etc.
Und zwar im Kanton Zug, beim Denkmalamt. Gerade im Hinblick auf meine kaputte Schulter wäre das natürlich ideal (obwohl es der zur Zeit sehr gut geht :) )

Jetzt wollte ich die dort genannte Ansprechpartnerin kurz anschreiben, um zu fragen, ob ich als Deutsche überhaupt ne Chance habe und wieviele Stunden/Woche 60-80 Prozent wären. Die hat aber so nen komischen Titel:

Frau lic. phil. Vorname Nachname

Scheinbar keinen Doktor, sonst wäre der auch genannt, aber WIE spreche ich die Frau denn bitte in der Email an ^^? Ganz weglassen?
Meinen Magister nennt auch nie jemand ^^.

Danke für Eure Hilfe, bin schon allein wegen der VORBEREITUNGEN zum Bewerbung-Schreiben nervös, wie kann das denn sein :ohoh:
 

Bazzrak

BdW-Veteran
AW: Hilfe - Anrede bei Email wegen Frage zu Stellenaussschreibung in der Schweiz

bei ner Östereicherin würd ich sagen alöle titel mit in die anrede und noch ein paar hinzuerfinden und du hast den job allein wegen der anfrage. bei einer schweizerin würde ich sagen, ruf einfach an,aber sei extrem höflich und demütig, sonst biste wieder eine von den rupigen hastigen unfreundlich fordernden deutschen...
 

Altaya

BdW-Veteran
AW: Hilfe - Anrede bei Email wegen Frage zu Stellenaussschreibung in der Schweiz

Ja, anrufen hab ich schon versucht, dann hör ich ja wie sie sich meldet, ABER: Da ist dauernd belegt ^^.
Außerdem hab ich Angst, das ich sie nicht verstehe ^^.
 

Korlarh

BdW-Veteran
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Also ein lic. phil. ist in der Schweiz ein (alter) akademischer Grad entsprechend dem heutigen Master (gerade nachgelesen ;) ). Und für akademische Grade unterhalb des Doktors gilt - jedenfalls hierzulande: (Sollte man) weder im Anschriftfeld eines Briefs noch in der Anrede erwähnen. Wobei es in der Anschrift ganz selten mal zu sehen ist; in der Anrede ist das jedenfalls gänzlich unüblich. Also in der Email weglassen und einfach "Frau XY" schreiben.

Wie Bazz schon sagte, bei Österreichern vorsichtig sein, da im Zweifel lieber sämtliche Titel und auch Positionsbezeichnungen aufführen. ;)
 

Noraya

BdW-Administrator
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Achja .. und bei Schweizern nicht zu schnell sprechen ... ganz normal halt - nur ist man ja selbst immer eher ein wenig aufgedreht bei sowas.. von daher einfach dran denken sich nicht zu überschlagen ;)

und ein Sehr geehrte Frau xyz finde ich immernoch eine schön-formelle Anrede :)
 

Altaya

BdW-Veteran
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Ja, zu nem anderen Schluss bin ich auch nicht gekommen, werde es so schreiben.

Die Telefonnr. wird mir jetzt als "nicht vergeben" ausgegeben, wenn ich versuche anzurufen oO
(Wahlwiederholung, also sicher net verwählt ^^)
 

Simerja

BdW-Veteran
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Titel würde ich - soweit ausgewiesen im Schriftverkehr egal ob Brief oder EMail immer verwenden. Es gibt (wie man ja auch weiss) genug Akademiker die darauf wert legen mit ihrem Titel angesprochen zu werden (zb. Apotheker, Ärtze, oft im öffentlichen Bereich, was auch immer). Es macht sicher keinen schlechten Eindruck wenn du den vollständigen Titel anfügst, es kann allerdings einen schlechten Eindruck machen, wenn du diesen weglässt :)
 

Korlarh

BdW-Veteran
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@ Simerja: Sprichst Du alle Leute immer mit ihrem Titel an? Wie schreibst Du denn Briefe? "Sehr geehrter Herr Dipl.-Kfm. Meier, ...", "Sehr geehrter Herr Apotheker Meier, ..."? :confused:

Ich muß Dir da widersprechen, daß es "sicher keinen schlechten Eindruck" macht. Ich kenne da mehrere Leute aus meinem weiteren Bekanntenkreis, die das durchaus negativ bewerten. Titelreiterei wirkt nämlich ... wie soll ich es ausdrücken... übertrieben standesbewußt und kann dann bspw. bedeuten, daß der Jobbewerber entsprechend kompliziert im Umgang mit Kollegen, insbesondere mit Untergebenen, und auch Kunden ist - man stelle sich mal vor, da ruft der einfache Arbeiter mich Akademiker an und will dann auch noch was von mir...
Während eines Studentenjobs hatte ich mal einen Vorgesetzten, der war Prokurist des Unternehmens, Abteilungsleiter, Dr. (ich meine -Ing.) und hatte noch irgendein Dipl. Der hat mal genau so ein Schreiben mit mehr als einzeiliger Anrede bekommen und dann gefragt: "Haben die da sie noch alle?" ;D

Es ist auf jeden Fall heutzutage hierzulande eher unüblich.

edit: O.k., das mit der Österreicherin wußt ich nicht... :)
 
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Bazzrak

BdW-Veteran
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Sim zur Info, sprich in den Niederlanden oder Skandiniavien niemals jemandem mit seinem Akademischen Grad an. Das verstößt dort gegen den sogenannten Gleichstellungsparagraphen und wird überhaupt nicht gern gesehen. Dort verschwinden Titel komplett und finden sich nur auf Zeugnissen bzw Qualifikationsnachweisen. Dort sind sogar die Grenzen zwischen gewerblich Beschäftigten und Angestellten komplett gefallen.

In Deutschland gilt man wie Korlarh schon gesagt hat im besten Fall als verschroben, wenn man jemanden mit Herr Doktor oder Herr Professor anspricht. Einen Herrn Ingenieur kenne wir hier nicht. Das schlimmste sind diese Frau Doktor oder Frau Professor, selber nichts erreicht aber sich im glanze des angeheirateten Mannes sonnen.
 

Simerja

BdW-Veteran
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naja Österreich ist offensichtlich (?) halt anders - allerdings - wenn jemand auf titel wert legt, sieht man das meist in seiner Signatur (ich denke das ist auch allgemein gültig) - das mit fr doktor (wenn eingeheiratet) ist aber bei uns (zum glück) nun auch nicht mehr üblich, aber um das gings glaub ich auch nicht wirklich^^

in der Firma haben wir zb einen Prok. DDr. Mag Dipl. Ing. sitzen - der besteht zum Beispiel SOWAS von auf seinen Titeln (der Depp) - ist aber absolut keine Ausnahme, also sag ichs mal anders, wenn ihr Korrespondenzen mit Österreichern führt, besser den Titel im Grußtest verwenden :)
 
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Altaya

BdW-Veteran
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Aaalso, die nette Frau hat geantwortet und schien trotz normaler Anrede nicht angefressen ;)

Jetzt also die Bewerbung (geht zum Glück auch per pdf-Email) bis Ende des Monats hinschicken.
Natürlich schon viele "valable" (noch nie gehört ^^) Bewerber, aber das war ja eigentlich klar.
 

Kelash

BdW-Veteran
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Das hier ist ja lustig und interessanter zu lesen als manche Kolumne, vor allem, weil ich Schweizer bin und zwischendurch mit den ach-so-bösen und arroganten Deutschen zu tun habe (vor allem beruflich). :P

Solange du nicht in einem Restaurant oder Bar das Bier durch ein arrogantes "Ich krieg ein Bier!" bestellst oder immer nur darüber erzählst wie billig doch alles sei (natürlich in Deutschland) oder aber uns Schweizer als kompliziert, stur und engstirnig hinstellst, passt das eigentlich (diese Anmerkung natürlich nicht nur auf Bier oder Alkoholische Getränke beziehen! ^^)
Wir reagieren halt, in den Augen der Deutschen, sensibel auf die Betonung einer Frage, Feststellung oder gar Forderung. Und Krititk ist sowieso immernoch etwas ganz anderes... :)

Dass ihr halt rechthaberisch und arrogant seid, weis die Welt ja.... ;) :P


Halt mich hier bitte auf dem laufenden, würde mich interessieren, wie die Sache hier weitergeht!

LG
Marc
 
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