[FUN] Beamtendeutsch

Heldana

BdW-Community
:rofl: Kommentare nicht von mir.. aber sie könnten es sein :badevil:



Hier eine kleine Sammlung deutscher Büro Literaten Prosa/Belistristik

"Besteht ein Personalrat aus einer Person, erübrigt sich die Trennung nach Geschlechtern."
( äh..alles klar...)
(Info des Deutschen Lehrerverbandes Hessen)

"Eine einmalige Zahlung wird für jeden Berechtigten nur einmal gewährt."
(auch klar....)
(Gesetz über die Anpassung von Versorgungsbezügen)

"Ausfuhrbestimmungen sind Erklärungen zu den Erklärungen, mit denen man eine Erklärung erklärt."
(na hier wird´s schon schwieriger....)
(Protokoll im Wirtschaftsministerium)

"Der Wertsack ist ein Beutel, der auf Grund seiner besonderen Verwendung nicht Wertbeutel, sondern Wertsack genannt wird, weil sein Inhalt aus mehreren Wertbeuteln besteht, die in den Wertsack nicht verbeutelt, sondern versackt werden."
(aber DAS? HÄÄÄ???)
(Merkblatt der Deutschen Bundespost)

"Ehefrauen, die ihren Mann erschießen, haben nach einer Entscheidung des BSG keinen Anspruch auf Witwenrente."
(schade eigentlich......)
(Verbandsblatt des Bayrischen Einzelhandels)

"Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar."
(aha..also kein unerlaubtes Fernbleiben - Schwein gehabt !)
(Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung)

"Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet."
(KREISCH!!! - äh und was ist mit der Überführung)
(Kommentar zum Bundesreisekostengesetz)

"Welches Kind erstes, zweites, drittes Kind usw. ist, richtet sich nach dem Alter des Kindes."
(ok, das erscheint mir logisch....)
(Bundesanstalt für Arbeit)

"Margarine im Sinne dieser Leitsätze ist Margarine im Sinne des Margarinengesetzes."
( kürzer und prägnanter geht es nun wirklich nicht )
(Deutsches Lebensmittelbuch)

Im Katalog der Schlüsselzahlen für in der EDV
erfasste Straftaten der Polizei BW gibt es noch eine Schlüsselzahl für Vergehen nach dem Sklavenraubgesetz!!!
( .... sprachlos.....)

"Es ist nicht möglich, den Tod eines Steuerpflichtigen als 'dauernde Berufsunfähigkeit' im Sinne von 16 Abs. 1 Satz 3 EStG zu werten und demgemäß den erhöhten Freibetrag abzuziehen."
(Wer macht denn auch sowas?)
(Bundessteuerblatt)

"An sich nicht erstattbare Kosten des arbeitsgerichtlichen Verfahrens erster Instanz sind insoweit erstattbar, als durch sie erstattbare Kosten erspart bleiben."
(uijuijui...geschickt eingefädelt)
(Beschluss des Landgerichts Rheinland-Pfalz)

"Die Fürsorge umfasst den lebenden Menschen einschließlich der Abwicklung des gelebt habenden Menschen." (meine Güte...)
(Vorschrift Kriegsgräberfürsorge)

"Gewürzmischungen sind Mischungen von Gewürzen."
(Ach komm?!)
(Deutsches Lebensmittelbuch)

"Persönliche Angaben zum Antrag sind freiwillig. Allerdings kann der Antrag ohne die persönlichen Angaben nicht weiterbearbeitet werden."
( na immerhin hat man die Entscheidung....)
(Formular in Postgirodienst)

"Nach dem Abkoten bleibt der Kothaufen grundsätzlich eine selbstständige bewegliche Sache, er wird nicht durch Verbinden oder Vermischen untrennbarer Bestandteil des Wiesengrundstücks, der Eigentümer des Wiesengrundstücks erwirbt also nicht automatisch Eigentum am Hundekot.."
(Fallbeispiel der Deutschen Verwaltungspraxis)

(ich kann nicht mehr....zum Glück ist die Demokratie eine Soziale Struktur, die verhindert das wir besser regiert werden als wir es verdient haben.)
 

Firandel

TESO - Gildenmitglied
:rofl: :xyxthumbs:

nach dem Abkoten....
Mensch da habe ich ja nochmal Glück gehabt. Man stelle sich vor, weil ich generell die "Hinterlassenschaften" entsorge wäre ich nachher noch ein Dieb :gruebel:
 
A

Anirab

Ich sach nur:

Reinhard Mey
Das Antragsformular - 1977

Mein Verhältnis zu Behörden war nicht immer ungetrübt,
Was allein nur daran lag, daß man nicht kann, was man nicht übt.
Heute geh' ich weltmännisch auf allen Ämtern ein und aus,
Schließlich bin ich auf den Dienstwegen schon so gut wie zu Haus.
Seit dem Tag, an dem die Aktenhauptverwertungsstelle Nord
mich per Einschreiben aufforderte: Schicken Sie uns sofort:

(Refrain:)
Einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars,
zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars,
dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt
zum Behuf der Vorlage beim zuständ'gen Erteilungsamt.

Bis zu jenem Tag wußt' ich nicht einmal, daß es sowas gab,
doch wer gibt das schon gern' von sich zu, so kramt' ich, was ich hab'
an Papier'n und Dokumenten aus dem alten Schuhkarton:
Röntgenbild, Freischwimmerzeugnis, Parkausweis und Wäschebon.
Damit ging ich auf ein Amt, aus all' den Türen sucht' ich mir
die sympatischste heraus und klopfte an: 'n Tag, gibt' hier

Refrain

Tja, sagte der Herr am Schreibtisch, alles, was Sie wollen, nur
ich bin hier Vertretung, der Sachbearbeiter ist zur Kur.
Allenfalls könnte ich Ihnen, wenn Ihnen das etwas nützt,
die Broschüre überlassen "Wie man sich vor Karies schützt".
Aber frag'nse mal den Pförtner, man sagt der kennt sich hier aus.
Und das tat ich dann: Ach, bitte, wo bekommt man hier im Haus

eine Antragsformulierung, die die Nichtigkeit erklärt
für die Vorlage der Gültigkeit, nee halt, das war verkehrt...
dessen Gültigkeitsbehörde im Erteilungszustand liegt,
na Sie wissen schon, so'n Zettel, wissen Sie, wo man den kriegt?

Da sind Sie hier ganz und gar verkehrt, am besten ist, Sie geh'n
zum Verlegungsdienst für den Bezirksbereich, Parkstraße 10.
In die Abwertungsabteilung für den Formularausschuß.
Bloß beeil'nse sich ein bißchen, denn um zwei Uhr ist da Schluß.
Dort bestell'nse dann dem Pförtner einen schönen Gruß von mir,
und dann kriegen Sie im zweiten Stock rechts, Zimmer 104

Refrain

In der Parkstraße 10 sagte mir der Pförtner: Ach, zu dumm,
die auf 104 stell'n seit 2 Wochen auf Computer um,
und die Nebendienststelle, die sonst Härtefälle betreut,
ist seit elf Uhr zu, die feiern da ein Jubiläum heut'.
Frau Schlibrowski ist auf Urlaub, tja, da bleibt Ihnen wohl nur,
es im Neubau zu probier'n, vielleicht hat die Registratur

Refrain

Ich klopfte, trat ein, und spürte rote Punkte im Gesicht.
Eine Frau kochte g'rad' Kaffee, sie beachtete mich nicht.
Dann trank sie genüßlich schlürfend, ich stand dumm lächelnd im Raum,
schließlich putzte sie ausgiebig einen fetten Gummibaum.

Ich räusperte mich noch einmal, doch dann schrie ich plötzlich schrill,

Warf mich trommelnd auf den Boden, und ich röchelte: „Ich will

Meinen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars,

Zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars,

Dessen Gültigkeit, ach, wissen Sie, Sie rost'ge Gabel Sie,

nageln Sie sich Ihr Scheiß-Formular gefälligst selbst vor‘s Knie."

Schluchzend robbt' ich aus der Tür, blieb zuckend liegen, freundlich hob

Mich der Aktenbote auf seinen Aktenkarren und schob

Mich behutsam durch die Flure, spendete mir Trost und Mut.

„Wir zwei roll'n jetzt zum Betriebsarzt, dann wird alles wieder gut.

Ich geb' nur schnell 'nen Karton Vordrucke bei der Hauspost auf,

Würden Sie mal kurz aufstehen,Sie sitzen nämlich grade drauf. –

Is'n Posten alter Formulare, die geh'n ans Oberverwaltungsamt zurück,

Da soll‘n die jetzt eingestampft werden, das sind diese völlig überflüssigen

Anträge auf Erteilung eines Antragsformulars,

Zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars,

Dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt

Zum Behuf der Vorlage beim zuständ‘gen Erteilungsamt.“

;D
 
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